International Coach Federation Deutschland

Bericht vom Chapterabend am 17. Juli 2017 "Alles Methode oder was? Präsenz im Coaching" mit Olaf Cordes

Olaf Cordes hat mit uns beim Chapterabend im Juli in Stuttgart über die Frage nachgedacht, ob Methoden der Kern der Arbeit eines Coachs sind und ob es bei der Weiterentwicklung in der Profession des Coachs somit darum geht, sich immer mehr Methoden anzueignen.

Die Fortbildungsangebote für Coaches sind sehr vielfältig. Dabei geht es entweder darum, eine neue Methode zu erlernen oder bestehende Ansätze weiter auszufeilen, d.h. den persönlichen Methodenkoffer aufzufüllen und dann über noch reichhaltigeres Handwerkszeug zu verfügen.

Olaf Cordes hat dafür die Metapher einer transparenten Tüte verwendet, in die er immer mehr unterschiedliche Gegenstände, als Stellvertreter für unterschiedliche Methoden, gefüllt hat. Ist unsere methodische „Coachtüte" gut ausgestattet, wenn alles bis oben hin gefüllt ist und keine Methode mehr hineinpasst? Wie gestalten wir den Raum zwischen den Methoden, den Beziehungsraum? Und was, wenn keine passende Methode für das Anliegen des Coachees in der Tüte ist?

Auf diese Frage hat Olaf Cordes eine eindeutige Antwort: der Beziehungsraum kann nur durch Präsenz gefüllt werden. Präsenz hilft, um das Anliegen des Coachees wirklich zu erfassen und ihn dabei zu unterstützen, sein Anliegen voran zu bringen. Nur mit Präsenz im Coaching kann der Prozess gelingen, auch wenn die Methoden, die wir vorbereitet haben, unpassend sind.

Präsenz ist unabdingbar notwendig im Coaching und auch ganz im Sinne der Definition der ICF, die Coaching als „partnerschaftlichen und zum Nachdenken anregenden Prozess, der Menschen und Organisationen kreativ dabei unterstützt, ihr persönliches und professionelles Potential zu steigern" versteht.

Die gute Nachricht bei all dem heißt: Präsenz kann man lernen. Durch Aufmerksamkeit, Fokus, Neugier, Interesse, Entdeckung, Persönlichkeit, Gegenwärtigkeit und Embodiment.

Die Persönlichkeit und Präsenz von Olaf Cordes, seine Bühnenerfahrung als Opernsänger und Dirigent und seine vielfältigen Talente waren beim Chapterabend deutlich erleb- und spürbar. Insgesamt hat der Chapterabend Impulse gegeben, die eigene Haltung im Coaching zu reflektieren und die Weiterentwicklung der eigenen Arbeit anzuregen.

Die Antwort auf die Frage „Alles Methode, oder was?“ wäre also nach diesem Abend: „Alles Präsenz - sonst nix!“

 

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