International Coach Federation

Bericht vom Chapterabend

Das Thema dieses Chapterabends „IntrovisionCoaching“ und unser Referent Ulrich Dehner aus Konstanz/Bodensee lockten zahlreiche interessierte Gäste ins Eltern-Kind-Zentrum in Stuttgart, die einen fundierten und inspirierenden Impuls zum IntrovisionCoaching mit praktischer Demonstration der Methode erleben durften.

Nach einleitenden Worten und einer kurzen persönlichen Vorstellung erläuterte Ulrich Dehner die Hintergründe und Motive der Entwicklung von IntrovisionCoaching aus den Ursprüngen der Introvision (vgl. Universität Hamburg, Pädagogische Psychologie). Übliches Coaching wirkt durch Reflexion und der Entwicklung alternativer Verhaltensoptionen in unterschiedlichen Kontexten. Allerdings reicht diese methodische Herangehensweise nicht für die Bearbeitung tieferer Muster oder Blockaden, welche einen inneren Alarm auslöst. „Warum sich Menschen unter Druck so (irrational) verhalten, wie sie sich verhalten, hat mit dem Wesen des Alarms zu tun: Der Sinn jedes Alarms ist es, den Menschen zu schnellem und entschlossenem Handeln zu bewegen“ (Ulrich Dehner & Renate Dehner, 2016, IntrovisionCoaching, ManagerSeminare, S. 58).

Die Metapher vom Dampfkochtopf machte anschaulich deutlich, dass sich IntrovisionCoaching nicht auf „Dampf ablassen“ bzw. dysfunktionale Bewältigungsstrategien bezieht, sondern auf Regulation der Hitze der Herdplatte unter dem Dampfkochtopf.

IntrovisionCoaching bezieht sich auf Grundkonzepte der Transaktionsanalyse (Persönlichkeitsmodell, Lebens-Skript) und leitet sogenannte Kernimperative ab, die mit „hilflos“, „wertlos“, „nicht liebenswert“ und „Sterben“ beschrieben werden.

Eine Voraussetzung für das Gelingen des IntrovisionCoaching ist das Üben der sogenannten „weiten Wahrnehmung“, die achtsame, konstatierende Wahrnehmung von Körper, Gefühlen und Gedanken.

IntrovisionCoaching läuft in folgenden Schritten ab – mit dem Ziel, dass der Alarm nachhaltig „gelöscht“ wird und beim nächsten typischen Auslösereiz Gelassenheit entsteht:

 

  1. ·         Problemanalyse
  2. ·         Analyse der Imperative
  3. ·         Herausarbeiten des Imperativ bedrohenden Satzes
  4. ·         Einüben der achtsamen, wertfreien Beobachtung
  5. ·         Sitzen mit dem Alarm, der den Satz auslöst (mehrere Tage/Wochen)

Im Anschluss an die praktische Demonstration mit einer freiwilligen Teilnehmerin rundeten Fragen der Gäste den Chapterabend ab, und ein vertiefender und persönlicher Erfahrungsaustausch erfolgte in Gesprächen im kleineren Kreis.

Unser Dank gilt Ulrich Dehner, der lebendig den nachhaltig wirkenden Ansatz von IntrovisionCoaching vorstellte, konkrete und anschauliche Praxisbeispiele eingebracht hat und in einer Demonstration am Chapterabend in Stuttgart vertiefte. 

 


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