International Coach Federation

Was Tanzen und Coaching gemeinsam haben

Der  Grad an Aufmerksamkeit, den wir uns selbst, dem anderen und unserem Umfeld schenken, sorgt sowohl im Coaching als auch beim Tanzen für den grössten Unterschied. In dieser Präsenz können wir die Verbindungen untereinander spüren und haben Zugang zum Wissen unseres Körpers. Nur wenn Verstand, Herz und Bauch miteinander verbunden sind, lassen sich alle wesentlichen Daten integrieren, nachhaltige Entscheidungen treffen und massgebende Taten auf den Weg bringen.   

Die Gemeinsamkeiten von Coaching und Tanzen lassen sich am besten an den ICF Kernkompetenzen festmachen: 

Grundlagen schaffen  

Tanzen (im Sinne des klassischen Gesellschafts- oder Paartanzens) ist die vornehmste Form, füreinander zu sorgen. Wenn wir tanzen, bewegen wir unseren Körper und unsere Füsse auf eine Weise, die der Musik und dem Rhythmus folgt. Tänzer müssen zunächst einige grundlegende Regeln kennen und befolgen, damit sie sich sicher über das Parkett bewegen können, wie beispielsweise die Tanzrichtung oder die Grundschritte eines Tanzes oder die optimale Tanzhaltung.  Sie müssen ebenfalls in der Lage sein, ihr Rhytmusgefühl und die Tanzschritte dem Takt der Musik und dem Raum anzupassen. Der Herr führt und entscheidet, welche Figurenfolge getanzt wird. Die Bewegung der Dame und ihre Resonanz auf die Führung des Herrn bestimmen gleichermassen, was im Sinne nächster gemeinsamer Schritte möglich ist. 

Die Beziehung gemeinsam gestalten  

Dein Tanzpartner betritt Deinen persönlichen Raum und kommt Dir nah. Das soll sich gut für Dich anfühlen, und Dein Tanzpartner soll sich willkommen fühlen. Wenn man nicht bereit wäre, seinen Tanzpartner zu umarmen, sollte man nicht mit ihm tanzen. Bevor wir anfangen zu tanzen, werden wir uns unserer körperlichen Länge, Weite und Tiefe bewusst, konzentrieren uns auf unsere Verbindung und Position im Raum und wie wir in Beziehung zu den anderen Tanzpaaren stehen. Wir hören die ersten Schläge der Musik, um den Rhythmus und die Stimmung des Songs zu spüren. Möglicherweise passen wir unsere Haltung sanft an; dann legen wir schwungvoll los, stets darum bemüht, unsere Präsenz aufrecht zu erhalten.  

Effektives Kommunizieren 

Während wir tanzen, ruht unsere wechselseitige Aufmerksamkeit auf uns. Wir müssen fühlen, wo sich der andere räumlich befindet, in welchem Winkel er zu uns steht und wie es uns körperlich geht. Der Kontakt miteinander ist wichtig. Natürlich geben wir auch auf die anderen Tanzpaare auf der Tanzfläche Acht. Unsere Kommunikation ist fast ausschliesslich non-verbal, wenn wir tanzen; und über die Jahre haben wir gelernt, die somatischen Informationen wie Muskelspannung, Atmung, Haltung usw. des anderen zu interpretieren. Die wesentlichen Voraussetzungen dafür sind Aufmerksamkeit und Präsenz, um mit den somatischen Informationen des anderen offen, flexibel und respektvoll umgehen zu können.   

Lernen und Erreichen von Ergebnissen fördern 

Tänzer im Gesellschaftstanz bilden das kleinste Sportteam. Nur gemeinsam können wir herausfinden, warum gewisse Bewegungsabläufe oder Figuren noch nicht funktionieren. Dazu nutzen wir wieder unsere eigenen somatischen Informationen und die des anderen, tauschen uns darüber aus, um dann langsam die Figur so auszuführen, dass unsere Füsse den Weg lernen und unsere Körper die Drehungen erinnern können. Dabei unterstützt uns unser Tanzlehrer. Wir probieren und üben stets weiter. Das ist unser gemeinsames Commitment. Auf dem Weg zum Ziel haben wir auch jede Menge Spass. Damit unser Tanzen mühelos und mit Leichtigkeit aufs Parkett gebracht aussieht, tanzen wir einfach unermüdlich weiter.   

Coaching-Skills finden sich in vielen alltäglichen Tätigkeiten. Manchmal musst Du ein wenig genauer hinschauen, um sie zu entdecken. Sie werden auf dem diesjährigen Coachingtag http://www.coachingtag.com am 24. und 25. November 2017 in München ein grosses Thema sein. Die Moderatorin und Rampensau Julia Kamenik-Sedlak  kennt sich nicht nur damit, sondern auch mit dem Tanzen aus. Und Hilary Oliver, ICF Global Chair 2017, wird die Kernkompetenzen in die globale Strategie der International Coach Federation einordnen. Es ist noch nicht zu spät, sich für die Teilnahme am Coachingtag anzumelden.   

Annette CzernikAnnette B. Czernik, PCC,

hat mehr als 20 Jahre Erfahrung als Führungskraft und Mentorin in Unternehmen der Finanzdienstleistungsbranche und mehr als 15 Jahre Erfahrung im Coaching von Führungskräften aller Ebenen im internationalen Kontext.

Annette ist seit fast zehn Jahren aktives Mitglied der ICF. Mit ihrer Coaching-Praxis Inspired Executives www.inspired-executives.com entwickelt sie Menschen und Unternehmen von innen nach aussen in allen wichtigen Führungsthemen.


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