International Coach Federation Deutschland

Virtuelles Coaching

Virtuelles Coaching 

Interview mit Roel Schaart 


 

 

ICF NL:Hallo Roel, Du bist Bachelor of Science und Business-Coach, bist seit 1991 selbständig und ausgebildet an der Master University von Tony Robbins. Du hast Deine eigene Firma Vitae-Coaching und arbeitest ehrenamtlich beim ICF im Vorstand als 2. Vorsitzender. 

            Heute möchten wir mit Dir über das Thema virtuelles Coaching sprechen. Nach Deinen Aussagen hast Du mittlerweile über 2.500 Stunden virtuelles Coaching durchgeführt mit Deinen Kunden. 
Wie definierst Du virtuelles Coaching? 
 

Roel :  Virtuelles Coaching bietet die Möglichkeit des persönlichen Gesprächs auf auditiver Ebene. Menschen, die sich in ihrer eigenen Umgebung wohl fühlen, öffnen sich dem Coaching leichter als in einer fremden Umgebung. 
 

ICF NLMmmhh, das hört sich etwas nach Wikipedia an, wie sieht das in der Praxis aus? 
 

Roel:   Die Kunden kommen mit einer großen Bandbreite an Themen an. Im virtuellen Coaching sind viele Themen möglich. Beispiele für das Coaching sind unter anderem: berufliche Fragenalles,was mich im Beruf beschäftigt, Umgang mit Kolleginnen und Kollegen, Mitarbeiter und Chefs. Alles, was die beruflichen Beziehungen angeht.  
Häufig kommen auch Überlegungen zur Karriereplanung zur Sprache und werden mit dem Coachee entwickelt. Da ich den Menschen als Gesamtes sehe, kann es auch sein, dass private Spannungen in Familie und Partnerschaft ein Coachingthema sind. 

 

ICF NL Bevor wir zu den Unterschieden im Coaching Face-to-face versus virtuellem Coaching kommen, eine Frage: Was sind für Dich die Voraussetzungen für Coaching? 
 

Roel:  Für mich Grundvoraussetzung für Coaching ist eine abgeschlossen Coachingausbildung, am besten mit einer fortschreibenden Qualitätssicherung des Coaches, am besten durch eine Zertifizierung des Coaches, da empfehle ich natürlich die Zertifizierungen des ICF ACC, PCC oder MCC. Der Coach sollte sich regelmäßig in seiner Arbeit supervidieren lassen, die Kernkompetenzen des Coachings beherrschen und der Ethik im Coaching verpflichtet sein. 

 

ICF NLJetzt hast Du ja einen sehr großen Erfahrungsschatz, was unser Thema „virtuelles Coaching“ angeht, Was sind die Vorteile? 
 

Roel:  Ja, ein großer Vorteil ist die Flexibilität im Coaching, es kann von überall nach überall durchgeführt werden. Ich nutze hierzu gerne die Angebote von Skype oder Zoom, hier kann ich im Büro oder im Hotel sitzen und arbeiten. Wichtig ist hier eine ruhige Umgebung, damit die Konzentration nicht unterbrochen wird. Ich habe schon von Kollegen gehört, die per Telefon im Auto coachen, ich glaube, da gibt es Grenzen die nicht überschritten werden sollten. 
Virtuelles Coaching bietet sich sehr gut auch für kurze Sitzungen auch unter einer Stunde an.  
Ich bin ein großer Fan von mehreren kurzen Sitzungen pro Monat, dadurch gibt es eine extra Hebelwirkung beim Coachee. 

Natürlich ist gibt es das große Argument der Kostenersparnis, weil ich nicht reisen muss, das spart auf beiden Seiten Ressourcen. Einen besonderen Vorteil, den virtuelles Coaching hat, istdass der Coachee sich in seiner eigenen (geschützten) Umgebung befindet. Er kann sich in seiner heimischen Umgebung besser konzentrieren und fühlt sich etwas sicherer, als wenn man/frau sich in einem speziellen Coachingraum trifft. 

            Als Coach bekommt man/frau ein direktes Feedback, es ist einfacher durch die gebotene Anonymität. 
 

ICF NLWow, das hört sich begeistert an. Gibt es auch Dinge, die eine Herausforderung für Dich darstellen? 

Roel   Naja, es gibt halt keine direkte kinästhetische Verbindung zum Coachee, dazu fehlt halt die örtliche Nähe. Bei längere Sitzungen ist es teilweise sehr anstrengend und sind dadurch weniger effektiv. 

            Außerdem bin ich noch auf der Suche nach Ideen wie man ein Brainstorming durchführen kann, im On Site Coaching kann ich mit Pin-Wänden, Moderationskarten und Metaplanwänden und Whiteboard arbeiten, das ist virtuell nur begrenzt möglich. 

ICF NL Im Fußball sagt man: „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel!“. Wie bereitest Du ein virtuelles Coaching vor? 

 

Roel    In den Jahren habe ich mir einen Ablauf für effektives virtuelles Coaching erarbeitet. Der Coachee bereitet sich am besten mit einem Fragebogen auf seine Sitzung(en) vor. Diese Fragen sind meistens ein Ergebniss der voran gegangenen Sitzungen, ganz wichtig ist, die Zieldefinierung für die Sitzung festzulegen. 

 

ICF NLGibt es für Dich DEN Coachee, der sich am besten für virtuelles Coaching eignet? 

 

Roel    Im Grunde eignet sich für virtuelles Coaching jeder Kundentypen. Im Coaching geht das besser als im Training.  

ICF NLWas sind die notwendigen Nachbereitungen in einem virtuellen Coaching? 

 

Roel    Ich vereinbare mit dem Coachee klare Aktionen zum nächsten Mal. 

 

ICF NL Roel, herzlichen Dank für einen guten Einblick in Deine virtuelle Arbeit.  

 

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