International Coach Federation Deutschland

Coaching-Präsenz – Wirksamkeit jenseits der Methoden

 

Als Coaches verlassen wir uns auf unser Methodenwissen. Auf Vorgehensweisen. Auf Tools. Letztlich unser Tun.

Doch nicht jedes Coaching ist wirkungsvoll oder erfolgreich, und das kann viele Gründe haben. Wir überlegen dann, was wir genau getan haben oder auch nicht, und wir kennen alle die Momente, in denen wir uns die Frage stellen: »War meine Vorgehensweise richtig? Was hätte ich besser anders machen sollen?

In unseren Ausbildungen haben wir unser Coaching-Handwerk gelernt: Skills, Methoden und die Art in der wir den Prozess gestalten. Gerade wenn wir anfangen zu coachen, beschäftigen wir uns viel damit, all das richtig anzuwenden. Hierdurch haben wir sehr viel mit uns selbst zu tun. Mit all dem, was uns im Coaching so durch den Kopf geht und ablenkt. Angefangen mit unseren Bewertungen und Diagnosen dessen, was wir von Klienten hören. Mit unseren Entscheidungen, wie wir jetzt am besten vorgehen, welche Frage sich als nächstes anbietet. Vielleicht sogar mit Annahmen über uns selbst. In der Konsequenz sind wir nicht präsent und damit nicht mehr in unserer Wahrnehmung.

Sie aber ist es, die es uns überhaupt erst ermöglicht, das aufzugreifen, was uns unsere Klient:innen im Verlauf des Gesprächs anbieten. Das heißt, wir folgen ihnen nicht flexibel genug, sondern sind viel mehr mit uns selbst beschäftigt, was uns so durch den Kopf geht. 

Nun können wir im Coaching nicht durchgehend präsent sein. Präsenz ist ein vorübergehender Zustand. Je öfter wir präsent sind, desto aufmerksamer sind wir auch in Bezug auf uns selbst.

So sind wir immer wieder in unserer Wahrnehmung und können noch mehr unserer Beobachtungen anbieten. Diese können bei Klienten zu einem noch tieferen Verständnis des Themas führen, sogar das Thema hinter dem Thema offenbaren oder zu unerwarteten Ansätzen im Gespräch führen, die dem Coaching mehr Tiefe verleihen. 

Noch viel mehr ist unsere eigene Präsenz eine Einladung an unsere Klienten, mit sich selbst präsent zu sein. Wir schaffen Momente des Innehaltens, der Stille. Räume, indem das Neue, sei es ein Gedanke, eine Idee, eine Sichtweise, überhaupt erst entstehen kann. Momente der Erkenntnis und des Lernens. Genau das, worum es im Coaching geht. 

Die Qualität unserer Präsenz im Coaching zeichnet sich zudem durch unsere Haltung aus. Durch unser, im besten Fall verinnerlichtes und gelebtes Coaching-Mindset. Nehmen wir an, wir begegnen unseren Klienten mit absolutem Vertrauen. 

Wir vertrauen, dass die Antworten, nach denen sie suchen, schon in ihnen sind. Sie alle Ressourcen haben, um sich zu klären, ihr Thema zu lösen oder ihre Situation zu verändern? Dann wird sich unser Vertrauen auch durch die Art, in der wir präsent sind, widerspiegeln. Wir strahlen, im wahrsten Sinne des Wortes, Vertrauen aus und es wird Teil des Beziehungsfelds mit unseren Klienten sein. Das erst wird dazu führen, dass das Selbstvertrauen der Klienten in ihre eigene Lösungsfähigkeit und wächst.

Wenn wir uns als Mensch und Coach außerdem selbst vertrauen, dass alles in diesem Moment eine Wirkung erzielt, auch wenn wir nicht wissen, wo die Reise hingeht, bleiben wir neugierig und offen für das, was im Gespräch entstehen soll. Als Coaches vertrauen wir dem Prozess selbst und schaffen die bestmögliche Voraussetzung dafür, dass das Coaching wirkungsvoll sein wird. Jenseits aller Methoden. 

Erfahren Sie mehr über Coaching-Präsenz und ihre Wirksamkeitund wie Sie sie Ihre eigene entwickeln und aufbauen können!

Im Rahmen der ICF Coaching Week hält die Autorin und Coach Inke Schulze-Seeger am 15.5.24 um 19 Uhr einen virtuellen und interaktiven Vortrag des ICF-Chapters Mannheim.

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